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Früherkennung Sehschwäche (Amblyopie) bei Kindern

Die Augen Ihrer Kinder sind unser Anliegen. Statistisch findet sich bei jedem 20. eine einseitige Sehschwäche. Bei frühzeitiger Entdeckung im Kindesalter vor dem 2. Lebensjahr könnten weit über 90 % dieser Sehschwächen erfolgreich behandelt werden.

Was ist eine Fehlsichtigkeit (Amblyopie)?

Es handelt sich um eine kombinierte Funktions- und Entwicklungsstörung in Form einer Sehschärfenminderung der Augen, die als Organe meist gesund sind mit zentraler Hemmung, bzw. Nichtentwicklung des scharfen Seheindrucks. Sie tritt meist einseitig bei Augenpaaren auf, von denen ein Auge einen optischen Fehler (Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit) aufweist oder seltener beidseitig, wenn in beiden Augen der Fehler sehr stark ist. Meist findet sich eine Amblyopie beim Schielen (ca. 70 %), wenn immer nur ein Auge von der Geradeaus-Richtung abweicht und es am räumlichen und scharfen Sehen nicht teilnimmt. Amblyopien gibt es darüber hinaus im Zusammenhang mit Erkrankungen des Auges z. B. Lidfehlbildungen, angeborener Grauer oder Grüner Star, Missbildungen, Netzhautnarben, Tumoren oder ähnlichem.
 
Augen- und Kinderärzte empfehlen deswegen eine augenärztliche Untersuchung nach Dringlichkeit gestaffelt:
 
  • sofort bei sichtbaren Auffälligkeiten der Augen, wie z. B. Augenzittern, manifestem Schielen, Hornhauttrübungen, grau-weißlichen Pupillen, großen lichtscheuen Augen oder bei Lidveränderungen, hier besonders Hängelidern, die die Pupille verdecken, oder falls Sie sich nicht sicher sind.
  • mit 6 bis 12 Monaten bei erhöhtem familiären Risiko für Schielen, Fehlsichtigkeit oder erblichen Augenerkrankungen. Das liegt z. B. vor bei Frühgeburten, Kindern mit Entwicklungsrückstand, Geschwistern oder Kindern von Schielern und stark Fehlsichtigen (insbesondere bei Weitsichtigkeit).
  • mit 30 bis 42 Monaten alle übrigen, auch unverdächtigen Kinder zur frühzeitigen Entdeckung eines kleinwinkligen Schielens oder von optischen Brechungsfehlern.

Was beinhaltet die augenärztliche Amblyopievorsorge?

Der Augenarzt prüft die Sehschärfe, wenn dies schon möglich ist, untersucht ob ein Schielen vorliegt und wie gut die Augen zusammenarbeiten bzw. ob schon ein räumliches Sehen besteht. Einige optische Ursachen lassen sich schon bei enger Pupille entdecken, viel genauer ist aber die Messung des optischen Brechungszustandes der Augen mit erweiterten Pupillen, eine Untersuchung die wegen der Tropfengabe nur der Augenarzt durchführen darf. Dabei untersucht er auch alle Augenabschnitte genau auf Erkrankungen oder Fehlbildungen, die eine normale Sehschärfenentwicklung behindern können.
 

Wer trägt die Kosten?

Im Gegensatz zu den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt, gehört die Früherkennung der Amblyopie durch den Augenarzt leider nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen, wenn kein Befund oder Symptom wie z. B. manifestes Schielen, weiße Pupillen, lichtstarre weite Pupillen oder Lidanomalien auf diese Krankheit hinweisen bzw. ein begründeter Krankheitsverdacht vorliegt.
 
Als Eltern bezahlen Sie dafür privat ein maßvolles Honorar von 20 € an uns, falls Sie diese Untersuchung für Ihr Kind wünschen.
 
 
Ergeben die Vorsorge-Untersuchungen einen krankhaften Befund, werden alle weiteren Untersuchungen und die Behandlung von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Haben Sie weitere Fragen? Wir beantworten sie gerne.



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Früherkennung altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Der Erhalt der Sehfähigkeit ist entscheidend für die Lebensqualität im Alter. Verschlechtert sich das Sehvermögen, ist das nicht zwingend durch die „normale“ Alterssichtigkeit und Linsentrübung (grauer Star) bedingt, sondern kann auch durch die ernste Erkrankung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) verursacht sein. Jeder Vierte der über 65-Jährigen ist von einer der verschiedenen Stadien der AMD betroffen. Deswegen empfiehlt der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA), ab dem 60. Lebensjahr eine AMD-Früherkennungsuntersuchung im Rhythmus von zwei Jahren durchzuführen.

Die Folgen

Während links ein gesundes Gesichtsfeld zeigt, sehen Sie rechts den Zustand in Folge einer Makuladegeneration.

Was ist AMD?

Letztendlich handelt es sich dabei um eine zunehmende Schädigung kleiner Blutgefäße (Mikroangiopathie) im Alter. Schaden durch diese Minderversorgung nehmen vor allem die empfindlichen Sinneszellen der Netzhaut im Bereich des schärfsten Sehens (Makula). Die typischen Risikofaktoren sind verstärkte ungeschützte UV-Lichteinwirkung , Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen. (Letztere Risikofaktoren sind allgemein typisch für vaskulär bedingte Erkrankungen wie AMD, Altersschwerhörigkeit oder Herzinfarkt.)

Trockene und Feuchte AMD

Man unterscheidet zwei ineinander übergehende Verlaufsformen der AMD, die trockene AMD und die schwerere Verlaufsform  feuchte AMD mit verschiedenen Untergruppen. Bei der feuchten AMD, welche 10 % der Fälle ausmacht, handelt es sich um eine körpereigne Gegenregulation. Um den Nährstoffmangel zu umgehen werden mittels VEGF neue Gefäße zum Wachstum angeregt. Leider ist diese Reaktion vollkommen überreguliert und führt so zur Erblindung.

Symptome

Anzeichen einer beginnenden Makuladegeneration an einem Auge können sich bemerkbar machen: Die Sehschärfe lässt langsam nach. Gerade Linien wie z. B. die Badezimmerkacheln erscheinen verzerrt und gebogen. Im Spätstadium der Krankheit erscheint ein grauer Fleck in der Mitte des Gesichtsfeldes. Dieser kann sich so weit ausbreiten, dass die Gesichtszüge des Gegenübers nicht mehr erkannt werden – schlimmstenfalls bleibt nur das äußere Gesichtsfeld erhalten, so dass Lesen, Fernsehen oder Autofahren unmöglich sind und die Selbständigkeit im Alltag größtenteils verloren geht.
Die AMD verursacht keine Schmerzen. Meist ist anfangs nur ein Auge betroffen, so dass das beim beidäugigen Sehen das gesunde Auge die fehlende Sehleistung ausgleicht. Dadurch fallen Einschränkungen im Sehvermögen oft zu spät auf und die Erkrankung wird häufig erst bemerkt, wenn auch das zweite Auge betroffen ist.

Früherkennung schützt

Je früher die AMD erkannt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, sie aufzuhalten und Ihre Sehfähigkeit zu erhalten. Die Diagnose und Therapie sollte im Idealfall bereits erfolgen, wenn noch gar keine Symptome wie verzerrtes Sehen bestehen. Bei der Früherkennungsuntersuchung kann Ihr Augenarzt durch die gezielte Untersuchung des Augenhintergrundes feststellen, ob Veränderungen in der Netzhaut vorliegen.
Dazu werden Ihnen mit Augentropfen die Pupillen erweitert. Dieser Vorgang benötigt mindestens ca. 20-30 Minuten. Sie sind danach ca. 3-4 Stunden vermehrt geblendet und sehen vorübergehend unscharf, so dass Sie nicht selbst mit Ihrem Auto nach Hause fahren können.

Wer trägt die Kosten?

Anders als bei der Krebsfrüherkennung, die von den Krankenkassen bezahlt wird, gehört die Untersuchung zur Früherkennung der AMD nicht zu den gesetzlichen Vorsorgeleistungen.

Diese Untersuchung lässt sich gut mit der Glaukom-Vorsorgeuntersuchung kombinieren.
Unabhängig davon werden alle Patientinnen und Patienten, die sich bisher wegen einer AMD oder des Verdachts auf eine Vorform in Behandlung oder Kontrolle befanden bzw. typische Symptome oder Befunde aufweisen, unverändert zu Lasten der Gesetzlichen Krankenkasse untersucht bzw. behandelt.

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OCT

OCT ist die Abkürzung für Optische Kohärenztomographie.

Die innere Struktur der mehrschichtigen Netz­haut im hinteren Augenabschnitt ist mit her­kömmlichen Methoden nur schlecht zu unter­suchen. Durch die optische Cohärenztomogra­phie ist dies aber in einer kurzen Untersu­chungszeit völlig unschädlich und ohne Berüh­rung des Auges möglich. Außerdem können auch die Hornhaut und der Augenkammerwin­kel in kürzester Zeit vermessen werden. Bei den meisten Patienten geht dies, ohne dass die Pupille weit getropft werden muss, dass heißt, Sie können selbst mit dem Auto fahren. Liegt eine extrem enge Pupille vor, muss manchmal ein wenig weit getropft werden, aber dann ist auch spätestens nach 2 Stunden wieder mit Fahrtüchtigkeit zu rechnen.

Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es?


Die drei Haupteinsatzfelder sind: Makuladegeneration, Diabetische Retinopathie, Glaukom

OCT bei der Makuladegeneration

Jeder Vierte der über 65-Jährigen ist von einer der ver­schiedenen Stadien der AMD (altersbedingte Makula­degeneration) betroffen.

Bei dieser Erkrankung werden die Sinneszellen der Netzhaut im Bereich des schärfsten Sehens (Makula) allmählich zerstört. Man unterscheidet zwei ineinander übergehende Verlaufsformen der AMD, die trockene AMD und die schwerere Verlaufsform feuchte AMD mit verschiedenen Untergruppen.

Mit der Hilfe des OCTs lässt sich unter anderem genau beurteilen, in welcher Schicht die Ansammlung von Flüssigkeit erfolgt – dies kann in bestimmten Fällen der feuchten AMD eine hilfreiche Zusatzinformation sein, um gezielte Behandlungen (meist Spritzen in das Auge) einleiten zu können.
Bei behandelbarer Makuladegeneration sind häufig alle paar Wochen OCT-Kontrollen erforderlich. Damit für die betroffenen Patienten die entstehenden Kosten überschaubar bleiben, haben wir ein sog. Jahres-Abo eingeführt.

Diabetische Retinopathie

Die diabetische Retinopathie ist eine durch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus her­vorgerufene Erkrankung der Netzhaut des Auges. Die zunehmende Schädigung klei­ner Blutgefäße (Mikroangiopathie) verur­sacht eine zunächst unbemerkte Schädi­gung der Netzhaut. Sie kann im Verlauf zur Erblindung führen.

Neben Durchblutungsstörungen kann es auch zu Flüssigkeitseinlagerungen kom­men. Eine sehr genau, nicht invasive Me­thode zur Bestimmung der Flüssigkeits­menge und Lokalisation ist die OCT-Tech­nik. Dies kann vor bestimmten Augenope­rationen und zur Kontrolle nach Eingriffen hilfreich sein.

OCT beim Glaukom

Bei dem Glaukom handelt sich um einen lang­sam fortschreitenden Sehnervenschwund mit Verfall des Gesichtsfeldes, oft - aber bei Wei­tem nicht immer - durch eine krankhafte Erhö­hung des Augeninnendruckes und/oder einer verminderten Sehnervendurchblutung. Ge­sichtsfeldausfälle zeigen sich aber erst, wenn ca. 80 % der Sehnervenfasern bereits zerstört sind. Außerdem sind Gesichtsfelduntersu­chungsergebnisse auch oft von der Tagesform eines Patienten bei der Untersuchung abhän­gig.

Die objektive Vermessung der Nervenfaser- schichtdicke mittels OCT hat sich als großer Gewinn erwiesen, wenn es darum geht, wann ein Glaukom zu behandeln ist bzw. ob die be­stehende Therapie umgestellt werden muss. Meist sind Kontrollintervalle von 1-2 Jahren ausreichend. Eine zusätzliche Fotographie des Sehnervs (hierzu ist allerdings eine Pupillener­weiterung erforderlich) bringt zusätzliche dia­gnostische Sicherheit.

Außerdem sollte 1 x im Leben die Hornhautdi­cke gemessen werden, da diese für die Beur­teilung des Augendrucks eine nicht unerhebli­che Rolle spielt.

Wer trägt die Kosten?

Die „Gesetzliche Krankenversicherung“ (GKV) umfasst entsprechend dem SGB V Leistungen, die wirtschaft­lich, ausreichend (Schulnote 4!), notwendig und zweck­mäßig sind.

Obwohl die Augenheilkunde eine Domäne der Vorsorge ist, hat der Gesetzgeber hier keine Früherkennungsleis­tungen vorgesehen.

Moderne Diagnostik abseits des einheitlichen Minimal­standards sowie eine unabhängige Beratung bieten In­dividualität und Sicherheit für Ihre Sehfunktion bis ins hohe Alter – aus diesem Grund bieten wir Ihnen hier die OCT-Technik als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) an.

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Therapieempfehlung Gerstenkorn (Hordeolum)


Ursachen: Wie entsteht ein Gerstenkorn?

Bei einem äußeren Gerstenkorn entzünden sich entweder die Zeis- oder die Moll-Drüsen an der Außenseite des Lides. Sind die tiefer im Lid gelegenen Meibom-Drüsen betroffen, handelt es sich um ein inneres Gerstenkorn.Schuld an der Entzündung sind Bakterien, in der Regel Hautkeime wie Staphylokokken, seltener Streptokokken. Sie können ins Auge gelangen, wenn wir uns zum Beispiel die Augen reiben. Auch Schmutz an den Fingern oder eine Entzündung am Lidrand begünstigt ein Gerstenkorn. Zugluft und augenreizende Substanzen wie Zigarettenrauch begünstigen ebenfalls die Entstehung eines Gerstenkorns. Gerstenkörner treten häufiger bei Kindern als bei Erwachsenen auf. Eltern sollten vor allem darauf achten, dass ihre Kinder möglichst saubere Hände haben. Dies gilt besonders, wenn der Nachwuchs draußen "im Schmutz" gespielt hat. Allgemein erhöht ein schwaches Immunsystem die Wahrscheinlichkeit einer bakteriellen Infektion. So kann beispielsweise Diabetes mellitus ("Zuckerkrankheit") ein Gerstenkorn begünstigen. Wer häufiger darunter leidet oder mehrere gleichzeitig entwickelt, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.




Ist ein Gerstenkorn ansteckend?

Da eine Infektion mit Bakterien vorliegt, welche die Entzündung hervorruft, kann ein Gerstenkorn ansteckend sein. Wer das entzündete Lid anfasst und sich danach nicht die Hände wäscht, kann die Keime übertragen, zum Beispiel auf Oberflächen wie Türklinken oder Handtücher.
Symptome: Wie erkennt man ein Gerstenkorn?
Ein äußeres Gerstenkorn führt zu Beginn zu einem recht kleinen, entzündlich geröteten Knoten am äußeren Lidrand, der sehr schmerzhaft sein kann. Der Knoten ist mit Eiter gefüllt, was ein unangenehmes Spannungsgefühl verursacht. Handelt es sich um ein inneres Gerstenkorn, kann das gesamte Lid so stark anschwellen, dass das Auge selbst nicht mehr sichtbar ist.Häufig platzen Gerstenkörner nach einiger Zeit von selbst auf und der angesammelte Eiter tritt aus. Die Entzündung bildet sich zurück und heilt ab. In den meisten Fällen verläuft ein Gerstenkorn harmlos. Breitet sich die Entzündung jedoch aus, kann sie auf die Bindehaut, das Auge und auch auf die Augenhöhle übergehen.


Therapie: Wie lässt sich das entzündete Augenlid behandeln?


Meist verläuft ein äußeres Gerstenkorn unkompliziert, da es sich spontan eröffnet und von alleine abheilt. Wärme (zum Beispiel Rotlicht) kann diesen Prozess etwas beschleunigen, da sich das Gerstenkorn durch die Wärme schneller öffnet und der Eiter leichter abfließen kann. Fließt der Eiter nicht von selbst ab und nimmt der Druckschmerz im entzündeten Lid zu, muss ein Augenarzt das Gerstenkorn unter örtlicher Betäubung eröffnen und antibiotische Augensalben oder Tabletten verschreiben. Wichtig: Nicht versuchen, den Knoten selbst durch Druck oder spitze Gegenstände zu öffnen! Das kann die Infektion verschlimmern und die Heilung verzögern. Schlimmstenfalls kann daraus sogar eine Hirnhautentzündung resultieren. Zudem besteht die Gefahr, den Augapfel mit solchen Therapieversuchen zu verletzen. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte bei einem akut auftretenden Gerstenkorn die Linsen sicherheitshalber nicht benutzen. Bevor sie diese wieder einsetzen, sollten Kontaktlinsenträger einen Augenarzt aufsuchen. Spezielle Reinigungsmaßnahmen für die Linsen sind unerlässlich, um Hornhautschäden zu vermeiden
1. Rotlichtbehandlung: 3 x tgl. Posiformin Augensalbe in  den Bindehautsack geben und mit geschlossenen Augen 10-15 Minuten das betroffene Augenlid mit Rotlicht bestrahlen.
2. Rivanol-Umschläge: Bei äußerem Gerstenkorn 3 x tgl. desinfizierende Umschläge mit                       Rivanollösung für 5-10 Minuten auf das betroffene geschlossenen Lid legen. Hierfür Wattepads           mit 1:1000 verdünnter Rivanollösung  (gibt es fertig und rezeptfrei in der Apotheke) tränken.
3. Schwarzteebeutelkompressen: Nach dem Kochen von Tee den Teebeutel etwas abkühlen lassen       und dann ausdrücken und für 5 Minuten auf das geschlossene Lid legen (3xtgl.).
4. Augentrostkompressen: Ähnlich wie Schwarztee wirkt ein Aufguss aus Augentrost. Einen Tee aus     Augentrostkraut (Apotheke) bereiten, abkühlen lassen und das Augenlid immer wieder mal damit       abtupfen.
5. Quarkkompressen: Verstreichen Sie etwas Quark auf einem sauberen Leinentüchlein, geben Sie       die Auflage auf das geschlossene Augenlid und lassen Sie das Ganze rund zehn Minuten                     einwirken.
6. Homöopathische Mittel (Globuli):
a) Graphites D12:  tgl. 3 x 5 Globuli
   (bei ausgeprägtem Brennschmerz, Rötung, Schwellung, Lichtempfindlichkeit)
b) Hepar sulfuris D12: tgl.3 x 5 Globuli
   (Entzündungen der Bindehaut und der Talgdrüsen, die zur Eiterung neigen. Kälte wird meist                 nicht gut ertragen. Stimmung ärgerlich-gereizt)
c) Staphisagria D12: tgl.3 x 5 Globuli
    (Entzündete Lidränder, morgens verklebte Augen, Neigung zu harten Gerstenkörnern, die                   kaum wehtun und nicht eitern, Jucken der lidränder, Gerstenkörner, die sich schlecht zurück               bilden)
d) Pulsatilla D12: tgl.3 x 5 Globuli
    (wirkt bei fast allen Augenentzündungen, die sich an der frischen Luft verbessern und sich bei             Wärme verschlimmern)

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Lidrandhygiene


Was ist Lidrandhygiene?

Unter Lidrandhygiene versteht man die Rei­nigung und Pflege der Lidränder. Die ver­schiedenen Formen der Lidrandentzündung haben alle gemein, dass die Fettdrüsen an den Lidkanten (Meibomdrüsen) verstopft sind und der Talg darin verhärtet ist. Somit kann der Fettfilm als wichtiger Anteil des Trä­nenfilms nicht produzieren werden. Man spricht auch von Meibomdrüsendysfunkti­on, einer der Hauptgründe für das trockene Auge, chronische Lidrandentzündungen und Kontaktlinsenunverträglichkeit. Weiterhin sind die Lidränder entzündet und häufig ver­krustet. Die Lidrandhygiene soll all diese Veränderungen - abgestimmt auf die Grund­problematik - behandeln durch:
  • heiße Kompressen
  • Lidmassage
  • Reinigung der Lidkanten
  • Augentropfen
  • Augensalben
  • Antibiotikatabletten

Wie werden heiße Kom­pressen angewendet?

Wasser abkochen und warm halten (evtl. in einer sauberen Thermoskanne). Ein saube­res Tuch mit dem Wasser tränken und 1 x täglich für 10 Minuten abends oder 2 x täg­lich für 5 Minuten morgens und abends auf die geschlossenen Augenlider legen. Die feuchten Kompressen sollten so heiß wie noch gerade verträglich (mind. 39° C aber max. 45° C) sein. So wird das verhärtete Fett in den Lidranddrüsen verflüssigt. Sind die Kompressen ausgekühlt, kann man sie er­neut aufwärmen. Wasser und Kompressen dürfen niemals mit anderen Personen ge­meinsam benutzt werden, da sich dadurch Bakterien leicht übertragen. Alternativ bieten sich Wärmegelmasken oder spezielle Wär­mebrillen (siehe Bilder) an.

Wird eine Gelmaske verwendet, sollten nicht fusselnde, feuchtwarme Wattepads un­tergelegt werden. Diese müssen danach aus hygienischen Gründen entsorgt werden. Ein sauberes, feuchtes Handtuch dient als Alter­native zur Gelmaske. Aus hygienischen Gründen sollte zu jeder Anwendung ein fri­sches Handtuch benutzt werden. Bei der elektrisch betriebenen Wärmebrille werden feuchte ringförmige Pads eingelegt und die Brille mit Strom beheizt. So entsteht eine warme feuchte Kammer, so eine Art “Au­gensauna”.

Wie erfolgt die Lidmassage?

Im Anschluss an die heißen Kompressen werden die Lider mit sauberen Fingern oder Wattestäbchen kräftig in Richtung Lidkante massiert, d. h. am Oberlid von oben nach unten und am Unterlid von unten nach oben auf der gesamten Breite des Lides. So wer­den die Talgdrüsen der Lidkante geöffnet und der Talg herausgedrückt. Dann vom äu­ßeren zum inneren Lidwinkel reiben, dass das überflüssige Sekret durch die Tränen- kanälchen abtransportiert werden kann.

Wie wird die Lidkante gereinigt?

Nach der Lidmassage erfolgt die Lidkanten­reinigung. Die Krusten an der Lidkante kann man durch feuchte Wattestäbchen entfer­nen. Vor allem der Ansatz der Wimpern ent­hält kleine Krusten, unter denen sich Bakteri­en ansiedeln und vermehren können. Be­feuchtet werden können die Wattestäbchen alternativ mit:
  • abgekochtem lauwarmen Wasser
  • verdünntem, unparfümiertem Babysham-poo (Seifenlö­sung, die nicht in den Augen brennt): Wattestäbchen in Shampoo tauchen und dann zum Auflösen in einer halb­en Tasse abgekochtem abgekühlten Wasser schwenken
  • Natrium-Bikarbonat-Lösung: 1/4 Tee­löffel Natrium-Bikarbonat (Natron-Salz, Backsoda oder Kaiser-Natron) in einer Tasse abgekochtem lauwar­men Wasser auflösen
Die Wattestäbchen sollten ungebraucht in die Flüssigkeit getaucht werden und nur ein­mal verwendet werden. Man braucht daher mehrere Wattestäbchen pro Auge.

Inzwischen gibt es auch fertig erhältliche Reinigungspads, die bereits mit einer spe­ziellen Reinigungslösung getränkt sind oder solche Reinigungslösungen als Flüssig­keit oder Gel käuflich zu erwerben. Man soll­te darauf achten, dass die dafür verwende­ten Reinigungstücher oder Reinigungskis­sen/-pads fuselfrei sind (z. B. Abschminktü­cher). Aufgrund der idealen Zusammenset­zung ist diesen Flüssigkeiten der Vorzug vor den obigen “altmodischen” Verfahren zu ge­ben. Die Reinigungsbewegungen sind auf den Bildern dargestellt.

Welche Augentropfen, Au­gensalben und Antibiotika werden verwendet ?

Dies sollte im Einzelfall und nach Begutach­tung der Lidkante Ihr Augenarzt entscheiden.